Eigentlich herrscht an Trinkwasser in Deutschland kein Mangel und gerade in Lüneburg und Umgebung ist die Wasserqualität besonders hoch. Allerdings sind die Kosten für Trinkwasser und Abwasser auch im Landkreis Lüneburg gestiegen. Kein Wunder, dass immer mehr Hauseigentümer sich für die Nutzung von Regenwasser oder einen eigenen Brunnen interessieren. Der durchschnittliche Wasserverbrauch in Deutschland liegt bei etwa 123 Litern pro Tag. Das meiste davon entfällt auf Körperflege, Wäsche und Toilettenspülung. Gartenbesitzer verbrauchen aber auch beachtliche Mengen für die Bewässerung ihres Gartens.
Besitzer von Einfamlienhäusern mit Garten profitieren besonders von Regenwassernutzung
Die einfachste und sinnvollste Nutzung von Regenwasser ist die Bewässerung vom Garten. Gerade in trockenen Sommern wie dem Letzten sparen Sie damit viel Trinkwasser. Ein durchschnittlicher Garten kann in den 20 warmen Wochen des Jahres bis zu zwanzig Liter pro Quadratmeter verbrauchen. Besonders Rasenflächen sind wasserhungrig. Besonders ärgerlich: Wenn Sie Ihren Garten mit Trinkwasser bewässern, zahlen Sie nicht nur für das Trinkwasser, sondern auch die entsprechende Abwassergebühr. Und das, obwohl das Wasser ja im Garten versickert und gar nicht bis in die Kanalisation gelangt.
Auch Regenwasser kann Sie teuer zu stehen kommen.
Doch auch Regenwasser kostet Gebühren, wenn Sie es in die Kanalisation leiten. Zum Beispiel, wenn das Regenwasser, das auf Ihrem Dach anfällt, über die Regenrinnen direkt in das Abwassersystem gelangt.
Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus liegen die Kosten bei ca. 150 bis 200 EUR pro Jahr. Sie können diese Gebühren vermeiden, wenn das Niederschlagswasser nicht in die Kanalisation eingeleitet wird. Das Wasser muss stattdessen auf dem Grundstück verbleiben. Das kann durch Versickerung geschehen oder durch sammeln in Regentonnen oder Zisternen.
Auch im Landkreis Lüneburg: Zisternen helfen, Trockenperioden zu überbrücken.
Viele Wissenschaftler sind der Ansicht, dass sich längere Trockenperioden wie in diesem Sommer in Zukunft mit Zeiten starker Regenfälle abwechseln werden. Für solche Verhältnisse ist die Anlage unterirdischer Zisternen ideal. Dort wird das in den regenreichen Monaten anfallende Wasser gesammelt. Das so gesammelte Wasser kann dann nicht nur für die Bewässerung des Gartens genutzt werden, sondern ebenso für die Toilettenspülung oder den Betrieb der Waschmaschine. Damit wird viel Trinkwasser gespart. Wussten Sie, dass im Schnitt Pro Kopf und Tag 35 Liter sauberes Trinkwasser nur für die Toilettenspülung verbraucht werden? Und Regenwasser ist von Natur aus weich und enthält keinen Kalk. Es ist darum bestens zum Wäsche waschen geeignet. Wasserenthärter werden automatisch überflüssig. Sie brauchen außerdem weniger Waschmittel, wenn das Wasser weicher ist.
Brauchen Sie ein zweites Leitungssystem?
Wenn Sie das Regenwasser aus der (zuschussfähigen) Zisterne auch im Haus nutzen wollen, brauchen Sie ein zweites Leitungssystem. Dieses sorgt dafür, dass sich Brauch- und Trinkwasser nicht vermischen. Die Installation so eines zweiten Leitungssystems ist naturgemäß aufwändig. Sie sollten den Einbau aber in Betracht ziehen, wenn Sie ohnehin komplett neu bauen oder eine größere Sanierung durchführen.
Wann lohnt sich die Anschaffung einer Zisterne für Hausbesitzer?
Ob es sich überhaupt lohnt, eine Zisterne zu bauen, hängt davon ab, wie hoch die kommunalen (Ab-)Wassergebühren sind. Ein Vier-Personen-Haushalt kann jährlich etwa 40.000 Liter durch Regenwasser ersetzen (60.000 Liter, wenn auch die Wäsche damit gewaschen wird). Wenn die Abwassergebühren wegfallen, bedeutet das eine jährliche Ersparnis von ca. 240 bis 300 EUR. Allerdings müssen Sie die recht hohen Investitionskosten sowie Montage- und Wartungskosten gegenrechnen.
Die einfache Alternative: Der eigene Brunnen.
Eine preiswertere Alternative zum Regenwasser in der Zisterne ist der Zugriff auf Grundwasser durch einen eigenen Brunnen. Einen eigenen Brunnen müssen Sie aber bei der Unteren Wasserbehörde der Gemeinde anzeigen. Die Kosten einer Brunnenbohrung hängen von der Grundwassertiefe und der Bodenbeschaffenheit ab. Brunnenbesitzer haben den Vorteil, dass ihnen, unabhängig vom Niederschlag ganzjährig Wasser zur Verfügung steht. Vorausgesetzt, der Grundwasserstand ist ganzjährig stabil. In manchen Regionen kann es sein, dass der Brunnen im Sommer trocken fällt. Mit einer ausreichend tiefen Bohrung läßt sich dies meistens vermeiden. Ein Brunnen braucht wenig Platz und lässt sich leicht installieren. Unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes ist die Nutzung von regenwasser aber klar die bessere Alternative.